Wir gehen davon aus, dass Menschen grundsätzlich wohlwollend sind, gerne gute Arbeit leisten und wir ihnen das Vertrauen entgegen bringen können, dass sie das Richtige tun. Unter diesen Umständen brauchen wir kaum Regeln und Kontrollmechanismen.
Wir schaffen eine Umgebung, die das Vertrauen ermöglicht und fördert. Wir bauen Strukturen, die es Menschen erleichtern, das Gute zu tun. Wenn doch etwas schief geht, so haben wir Mechanismen, um damit umzugehen.
Im Wert der Transparenz ist der „Umgang mit Fehlern“ beschrieben.
Der Beratungsprozess (siehe Entscheidungen) ermöglicht es, dass jede Person Entscheidungen fällen kann. Das Einholen von Ratschlägen bei Kollegen und Experten ist zwingend. Dieses Vorgehen bringt eine grosse Freiheit, schränkt aber auch Missbrauch ein.
Zusätzlich schafft der Beratungsprozess auch ein Gemeinschaftsgefühl. Jeder, der um Rat gefragt wird, fühlt sich anerkannt und gebraucht. Es entsteht eine Beziehung zwischen der Person, die eine Entscheidung treffen will und der Person, die um Rat gefragt wird.
Weil Vertrauen so zentral ist, darf es nicht dem Zufall überlassen werden. „Dark Horse“ nennt dazu ein nicht mal so geheimes Geheimnis funktionierender Beziehungen: „Quality Time“.
„Bewusst miteinander verbrachte Zeit, in der man dem anderen ungeteilte Aufmerksamkeit schenkt. Zeit, in der es nicht darum geht, etwas zu erledigen, Ziele zu erreichen oder Probleme zu lösen, sondern Zeit, die den Grundstein dafür legt, dass man überhaupt fähig und bereit ist, all das zu tun. Zeit ohne Performancedruck, Zeit, um albern, schwach oder einfach mal unentschlossen zu sein. Gängige Quality-Time-Strategien sind Sonntagnachmittage am See, gemeinsames Kochen, Spazierengehen oder ausgedehnte Barabende. Weil wir aber schlecht im Wasser arbeiten oder morgens schon trinken können, haben wir gemeinsames Spielen in unseren Arbeitsalltag eingebaut. […] Wer ernsthaft spielt, muss sich darauf konzentrieren und kann nebenher nicht multi-tasken. […] Auch unsere Arbeit ist uns viel zu wichtig, um sie immer ernst zu nehmen.“ (Dark Horse, Thank God It’s Monday, S. 190)
„Dark Horse“ beendet jedes ihrer Entscheidungsmeetings mit dem festen Agendapunkt „Highlights der Woche“.
„Jeder teilt seine besten Erlebnisse oder Erkenntnisse der vergangenen Woche mit den anderen. Das können berufliche, aber auch private Dinge sein, gerne banal, Hauptsache toll.“ (Dark Horse, Thank God It’s Monday, S. 191)